Aus der Geschichte der Hiimatbriefe

Im Herbst 1947 erschien die erste Ausgabe des «Adelbodmer Heimatbriefs». Redaktion und Herausgabe lagen damals in den Händen von Bodenschul-Lehrer Christian Aellig und dessen Sohn Jakob – in Zusammenarbeit mit dem Natur- und Heimatschutzbund Adelboden.
Im «Geleitwort» zur ersten Nummer lesen wir, unter der Überschrift «Von dem Sinn und Ziel der Heimatbriefe»:

«… die uns von Gott anvertraute irdische Heimat besser zu hüten, schöner zu gestalten, kräftiger zu ehren. Unsere Heimatbriefe wollen dieser Erkenntnis festen Ausdruck verleihen. Sie möchten anregen zu altem, bodenständigem Sinn, der das Gute vom Neuen für unsere Berggegend passend und würdig verwendet, ohne dabei das heimatlich Überlieferte wahllos preiszugeben … Unsere Briefe entsprechen einem Bedürfnis vieler aus allen Geschlechtern, Bäuerten, Berufen, Parteien und religiösen Gruppen des Tales …»

Dieses Dokument wurde unterzeichnet von 10 Bürgern von Adelboden, zudem vom Lehrer und «Adelbodenbuch»-Autor Alfred Bärtschi aus dem Kaltacker bei Burgdorf.

Während Jahrzehnten zeichnete Dr. Jakob Aellig als verantwortlicher Redaktor der Briefe. Er wurde 2001 – altershalber – abgelöst von einem Redaktionsteam, das vom leider früh verstorbenen Gemeindeschreiber Peter Oester präsidiert wurde. Nach dessen Tod (2005) sicherte eine Dr. Aellig nahestehende Gruppe das Fortbestehen der Publikation, wobei die eigentliche Redaktionsarbeit von Christian Bärtschi übernommen wurde. Seit 2019 liegt die Redaktionsverantwortung nun bei Toni Koller. An der Zielsetzung der Publikation hat sich bis heute wenig geändert: Im Fokus stehen Volkskunde, Mundart sowie die ältere und neuere Geschichte Adelbodens – einschliesslich seiner touristischen Entwicklung.

Der Heimatbrief (heute: «Hiimatbrief») ist politisch und konfessionell unabhängig. Die Autoren und Autorinnen sind für ihre Artikel selbst verantwortlich. Natürlich liegt es an der Redaktion, gelieferte Texte auf ihre Publikationstauglichkeit hin zu prüfen – auch nach Kriterien wie Personenschutz und Sachlichkeit. Um die Unabhängigkeit zu wahren, wird auf Inserate verzichtet.

Der Hiimatbrief wird der Bevölkerung Adelbodens einmal pro Jahr automatisch zugestellt. Interessierte ausserhalb der Gemeinde (Schweiz, Ausland) können den Brief auf Anfrage ebenfalls beziehen (gegenwärtig sind es rund 350 Adressen). Einen fixen Abonnementspreis kennt die Publikation nicht; jede Nummer enthält aber einen Einzahlungsschein mit der Bitte, für Druck- und Versandkosten einen Beitrag zu leisten. Bis heute ist der Fortbestand der Publikation finanziell gesichert, ja es konnte ein bescheidener Überschuss erwirtschaftet werden, welcher jeweils der nächsten Ausgabe zugute kommt. Alle Beteiligten am Hiimatbrief sind ehrenamtlich tätig.

Heute ist der Hiimatbrief in die Stiftung Dorfarchiv Adelboden integriert; er dient der Stiftung als offizielles Publikationsorgan. Redaktionell und finanziell ist der Hiimatbrief jedoch eigenständig.